„Geheimnisvolles Donautal – Der Strudengau und Nibelungengau in Niederösterreich“

Sendetermin: Sonntag, 20. Jänner 2019, 16:30 Uhr, ORF 2 (24min.)

Auf einer Länge von etwa 50 Kilometern sind der niederösterreichische Strudengau und der Nibelungengau Streckenabschnitte des bedeutendsten Wasserweges Mitteleuropas, der Donau. Abwechslungsreiche Ausflugs- und Freizeitangebote finden sich in dieser Region. Ein Wanderparadies für die ganze Familie ist der Weitwanderweg Nibelungengau, der den Donausteig im Westen mit dem Welterbe-Steig Wachau im Osten verbindet. In 8 Etappen, auf insgesamt 110 Kilometern führt er auf beiden Donauufern an zahlreichen Kulturschätzen und Naturjuwelen vorbei.

Die Donauschifffahrt hat seit jeher große Bedeutung. Das Dampfschiff Schönbrunn ist heute noch regelmäßig als Ausflugsschiff auf der Donau unterwegs, es steht dank des Einsatzes vieler Freiwilliger wieder im Einsatz. Der Strudengau mit seinen gefährlichen Stromschnellen und Strudeln galt als einer der gefährlichsten Donauabschnitte bevor das Kraftwerk Ybbs-Persenbeug 1959 seinen Betrieb aufgenommen und das Donauwassers aufgestaut wurde. Heute gewährt das Kraftwerk für kleine und große Gäste interessante Einblicke in die Welt der Stromgewinnung. Durch die Schleusenanlage werden jährlich an die 11.000 Wasserfahrzeuge durchgeschleust.

Ybbs gilt als das Tor zwischen dem Struden- und Nibelungengau. Schon zur Zeit der Kelten befand sich hier eine erste Siedlung und heute präsentiert sich sein vorbildhaft renovierter Altstadtkern mit seinen romantischen Höfen, Gassen und Bürgerh.usern. Einmal im Jahr wird im gegenüber liegenden Persenbeug-Gottsdorf zur Bauernroas geladen. Groß und Klein machen sich gemeinsam zu Fuß auf den Weg, um die Bauernhöfe in der Umgebung zu besuchen. Ein paar Wochen später nimmt hier in Persenbeug bzw. in Ybbs die Sonnenwende unter dem Motto „Feuerzauber im Nibelungengau“ ihren Anfang. Die Ausflugsschiffe sammeln sich vor dem Kraftwerk um im Konvoi die Donau flussabwärts an zahlreichen Brauchtumsfeuern, Feuershows und Feuerwerken vorbeizuziehen.

Eine der bekanntesten Wallfahrtskirchen Österreichs präsentiert sich stolz hoch über der Donau: die Basilika Maria Taferl. 1724 nach mehr als 60jähriger Bauzeit eingeweiht, ist sie noch heute ein wahrer Besuchermagnet in der Region. In Maria Taferl findet sich auch ein Wunderwerk der Technik: eine mehr als 125 Jahre alte mechanischen Krippe, ausgestattet mit über 300 verschiedenen Figuren zeigt sie die Entstehung der Wallfahrtskirche sowie Szenen aus dem ländlichen Alltag. Gleich nebenan fasziniert das Alpenpanorama mit einer ähnlichen Zeitreise – eine einzigartige Miniaturlandschaft mit großer Liebe zum Detail.

Wechselt man wieder die Donauseite und somit ins Mostviertel, landet man in der Friedensgemeinde Erlauf. Bekannt wurde der Ort vor allem dadurch, dass hier das erste Aufeinandertreffen der sowjetischen und der US-amerikanischen Armee anlässlich der bedingungslosen Kapitulation Deutschlands im Mai 1945 stattfand. Das heutige Friedensmuseum blickt auf diese Begegnung, aber auch auf die Kriegsjahre zurück.

Das Geburtshaus des 1886 geborenen großen Malers Oskar Kokoschka steht in Pöchlarn und beheimatet heute eine umfangreiche Präsentation seines Lebens. Das örtliche Nibelungendenkmal erinnert an die Erwähnung im Nibelungenlied. Am gegenüberliegenden Donauufer lässt sich im 1. Bienenpark Österreichs, in Klein-Pöchlarn, im Rahmen einer interaktiven Ausstellung allerlei Wissenswertes und Kurioses zum Leben der Honig- und Wildbiene erfahren.

Inmitten eines verträumten Parks liegt das Schloss Artstetten, eine architektonisch reizvolle, von sieben charakteristischen Zwiebeltürmen flankierte Anlage. 1823 wurde das Schloss vom österreichischen Kaiserhaus erworben. Später wurde unterhalb der Schloss- und Pfarrkirche eine Familiengruft errichtet, in der sich die sterblichen Überreste von Erzherzog Franz Ferdinand und seiner Frau Sophie befinden.

In der Meierei des 900 Jahre alte Schlosses Leiben finden alljährlich die Waldviertler Highlandgames statt. Bei diesem Wettkampfspektakel treten Frauen- und Männerteams in mehreren Disziplinen gegeneinander an, wo sie ihre Geschicklichkeit und Stärke vor Publikum beweisen können.

Zu Herbstbeginn herrscht in einem kleinen und beschaulichen Mostviertler Ort hoch über der Donau hektisches Treiben und Geschäftigkeit. Am Kollmitzberger Kirtag bieten Ende September 300 Aussteller auf einer Länge von mehr als 3 Kilometern ihre Waren feil. Damit zählt dieser Kirtag zu den größten seiner Art in Österreich. Unweit davon liegt das Mostbirnhaus, in dem den Besucherinnen und Besuchern in einer spielerischen, multimedialen Ausstellung Wissenswertes über die Mostbirne präsentiert wird.

Im Krummnußbaumer Nussknackermuseum kann man an die 700 verschiedenen Exemplare aus der ganzen Welt bestaunen. Die Nusswerkstatt kredenzt Hochprozentiges aus dieser Herbstfrucht. Der Likör aus regionalen Walnüssen wird im Juni angesetzt und rechtzeitig vor dem, jährlich Anfang Oktober, stattfindenden Nussfest in Handarbeit abgefüllt und etikettiert.

Diese “Erlebnis Österreich”-Sendung aus dem ORF Landesstudio Niederösterreich (Gestaltung und Kamera: Thomas Zeller) zeigt die Gastfreundschaft und die Schönheiten des niederösterreichischen Struden- und Nibelungengaus. (Pressetext: Christine Lechner)